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Deutsche Industrie leidet

Diese Bundesländer sind von den US-Zöllen besonders betroffen

  • Veröffentlicht: 07.08.2025
  • 13:44 Uhr
  • Claudia Scheele
Was der Zoll-Deal für Deutschland heißt
Was der Zoll-Deal für Deutschland heißt :newstime

Die von den USA verhängten Zölle auf EU-Produkte treffen die deutsche Wirtschaft unterschiedlich stark. Während Niedersachsen und Baden-Württemberg erhebliche Einbußen verzeichnen, bleibt Hamburg dank seiner branchenspezifischen Ausrichtung relativ stabil.

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Inhalt

  • Niedersachsen und Baden-Württemberg leiden besonders
  • Hamburg als Ausnahme
  • Ökonom sorgt sich um Deutschlands Wirtschaftswachstum

Die von den USA verhängten Zölle auf EU-Produkte belasten die deutsche Industrie stark – allerdings nicht überall in gleichem Maße. Eine Analyse zeigt, dass vor allem exportstarke Bundesländer wie Niedersachsen, Baden-Württemberg und das Saarland erhebliche Einbußen hinnehmen müssen. Im Gegensatz dazu kommt Hamburg vergleichsweise glimpflich davon und könnte in einem Szenario sogar leicht profitieren.

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Niedersachsen und Baden-Württemberg leiden besonders

Die von Donald Trumps Regierung eingeführten Strafzölle zielen insbesondere auf die Automobil- und Maschinenbauindustrie ab – zwei Branchen, die in Niedersachsen und Baden-Württemberg eine zentrale Rolle spielen. "Entscheidend sind strukturelle Unterschiede zwischen den Bundesländern wie eine starke Präsenz der Automobilindustrie", erklärt Robert Lehmann, Konjunkturexperte des Ifo-Instituts.

Die neuen Berechnungen des Ifo-Instituts sind noch nicht fertig, doch bisherige Rechnungen zeigen, dass in Niedersachsen der Rückgang der industriellen Wertschöpfung je nach Szenario mit bis zu 2 Prozent besonders stark ausfällt. Baden-Württemberg und das Saarland müssen sogar Einbußen von bis zu 3 Prozent verkraften, wenn die Zölle auf bis zu 50 Prozent steigen. Diese Bundesländer, deren Wirtschaft stark vom Export abhängt, stehen somit vor erheblichen Herausforderungen.

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Hamburg als Ausnahme

Eine bemerkenswerte Ausnahme bildet Hamburg. Laut der veralteten Ifo-Analyse könnte die Hansestadt in einem Szenario von den neuen Zöllen profitieren – mit einem leichten Plus von 0,7 Prozent bei der industriellen Wertschöpfung. Marcel Thum, Geschäftsführer der Dresdener Ifo-Niederlassung, erklärt: "Der industrielle Fokus Hamburgs auf den sonstigen Fahrzeugbau, unter den auch der Schiffbau fällt, könnte die negativen Zolleffekte der anderen Industrien kompensieren."

Selbst im schlimmsten Fall – mit hohen reziproken Zöllen von bis zu 50 Prozent – hätte Hamburg mit einem Rückgang von nur 1,5 Prozent besser abgeschnitten als andere Bundesländer. Grund dafür ist die spezielle Branchenstruktur der Stadt, die weniger stark von den US-Strafzöllen betroffen ist.

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Ökonom sorgt sich um Deutschlands Wirtschaftswachstum

"Wenn man jetzt davon ausgeht, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr ohnehin nur um 0,3 Prozent gestiegen wäre, dann blieben wir - rein hypothetisch - nur noch bei einem Mini-Wachstum von 0,1 Prozent. Ich würde das kaum noch Wachstum nennen", betont Lehmann. Damit bereiten ihm die Auswirkungen der Zölle auf das Wirtschaftswachstum Deutschlands am meisten Sorgen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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