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Koalitionsverhandlungen

Forsa-Chef über Union: "Das Hauptproblem ist die Person Merz"

  • Veröffentlicht: 07.04.2025
  • 21:54 Uhr
  • Michael Reimers
13. März 2025, Berlin: SPD-Chef Lars Klingbeil (links) spricht mit CDU-Chef Friedrich Merz während der Plenarsitzung im Deutschen Bundestag.
13. März 2025, Berlin: SPD-Chef Lars Klingbeil (links) spricht mit CDU-Chef Friedrich Merz während der Plenarsitzung im Deutschen Bundestag. © Michael Kappeler/dpa

Friedrich Merz trägt nach Ansicht von Forsa-Chef Güllner die Hauptverantwortung für die als schwach empfundene Verhandlungsposition der Union in den Koalitionsgesprächen mit der SPD. Die schlechten persönlichen Zustimmungswerte von Merz färben Güllner zufolge auf die Partei ab.

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Für den Eindruck, als ob sich die SPD bisher bei den Koalitionsverhandlungen mit der Union weitgehend durchgesetzt habe, ist nach Ansicht von Forsa-Chef Manfred Güllner CDU-Chef Friedrich Merz verantwortlich. "Das Hauptproblem ist die Person Merz", sagte der Chef des Meinungsforschungsinstituts der Nachrichtenagentur Reuters. Der Kanzlerkandidat der Union habe mehrfach Ankündigungen gemacht, die er dann nicht habe einhalten können. "Man traut ihm das Amt als Kanzler einfach nicht zu", erklärte Güllner die schlechten persönlichen Zustimmungswerte, die eben auch auf die Partei abfärbten.

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Seit die AfD in einer Insa-Umfrage an diesem Wochenende erstmals auf Bundesebene zur Union aufschloss, ist die wegen der Koalitionsverhandlungen mit der SPD ohnehin große Nervosität bei CDU und CSU nochmals erheblich gestiegen. Bei der CDU werde man immer dünnhäutiger, schreibt Reuters weiter, und die Kommentare richteten sich zunehmend gegen die eigenen Reihen.

Als der Historiker Andreas Rödder, früherer Vorsitzender der CDU-Grundwertekommission, als Notlösung eine "konditionierte" Zusammenarbeit mit der AfD vorschlug, habe Andreas Bühl, Fraktionsvorsitzender der CDU in Thüringen, deshalb sofort Widerspruch erhoben. "Herr Rödder hat offenbar keine praktischen Erfahrungen mit der AfD", sagt er dem "Stern" und verwies auf Hetzreden der Politiker:innen der in drei ostdeutschen Bundesländern vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuften Partei. "Die AfD darf nicht in Verantwortung kommen", so Rödder. Zumindest die politische Brandmauer zu den Rechtspopulist:innen in Bund und Ländern solle bestehen bleiben.

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Eine erste Umfrage bescheinigt der AfD, gleichauf mit der Union zu liegen. Beide Parteien erhielten in der Sonntagsfrage bei Insa 24 Prozent. Für die AfD ist das ihr bisher bester Wert. Wahlsieger Union um Friedrich Merz verliert hingegen.

  • 05.04.2025
  • 09:46 Uhr

CDU-Kritik auch aus den eigenen Reihen

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein, der eigentlich als jovialer Unions-Spitzenpolitiker gilt, watschte Reuters zufolge Bundestagsabgeordnete ab. Einige hätten im Bundestag ihre Hand für das milliardenschwere Finanzpaket gehoben und sich dann "wortreich und öffentlich dafür bei ihren Kindern entschuldigt", kritisierte er im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Wer dafür gestimmt hat, sollte lieber in seinem Wahlkreis erklären, warum er das getan hat", sagte Rhein.

Ein permanentes Schlechtreden etwa der Verhandlungen mit der SPD in den eigenen Reihen kritisierte auch der frühere Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Beyer. "Das muss aufhören: Denn es untergräbt die Verhandlungsposition und schwächt unsere Leute, die die Verhandlungen führen und wissen, was zu tun ist", sagte er Reuters. "Ich erwarte jetzt Vertrauen in unsere Verhandler und ein Ende der Kleinmütigkeit", so Beyer.

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Union und SPD sollten keine Debatten führen, wie man mit der AfD umgehen sollte, sagte Grünen-Co-Chefin Franziska Brantner. Das "Heranschmusen an die AfD" habe die AfD nur stark gemacht. Jede Zerstrittenheit der Regierungsparteien werde die AfD weiter stärken.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur Reuters
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