Countdown zur Unbewohnbarkeit
Forscher prognostizieren mit NASA-Supercomputer das Ende der Erde
- Veröffentlicht: 12.05.2025
- 19:39 Uhr
- Benedikt Rammer
Ein Nasa-Supercomputer hat berechnet, wann die Erde unbewohnbar wird: in rund einer Milliarde Jahren. Überraschend ist nicht der Zeitpunkt, sondern der Grund dafür – der Verlust von Sauerstoff in der Atmosphäre durch die Sonne.
Das Wichtigste in Kürze
Nasa-Supercomputer berechnet das Ende des Lebens auf der Erde in einer Milliarde Jahren.
Grund für das Erdende ist der Verlust von Sauerstoff durch die Leuchtkraft der Sonne.
Forscher:innen denken über geschlossene Systeme und bewohnbare Planeten als Überlebensstrategien nach.
Forscher:innen der NASA und der japanischen Toho-Universität haben einen Supercomputer genutzt, um das Ende des Lebens auf der Erde zu berechnen. Laut einer Studie wird unser Planet in etwa einer Milliarde Jahren unbewohnbar sein. Dieses Szenario tritt unabhängig von menschlichen Einflüssen oder katastrophalen Ereignissen wie einem Asteroideneinschlag ein, berichtet die US-Nachrichtenseite "Boy Genius Report" (BGR).
Das Überraschende an den Ergebnissen ist nicht der Zeitpunkt selbst, sondern die Ursache: Die zunehmende Leuchtkraft der Sonne führt zu einem Verlust des Sauerstoffs in der Atmosphäre. Geobiologe Christopher Reinhard erklärt laut "BGR": "Die Atmosphäre wird in einen Zustand zurückkehren, der dem vor der großen Sauerstoffkatastrophe vor etwa 2,4 Milliarden Jahren ähnelt."
Verlust von Sauerstoff durch Sonnenleuchtkraft
Die Fachzeitschrift "Nature Geoscience" veröffentlichte 2021 eine Studie, die zeigt, dass die heißer werdende Sonne den Sauerstoffgehalt der Erde verringern wird. Die steigende Leuchtkraft bewirkt, dass mehr Kohlendioxid abgebaut wird. Dies hat gravierende Folgen für Pflanzen, die CO2 zur Fotosynthese benötigen, um Sauerstoff zu produzieren. Der Anteil von Sauerstoff in der Atmosphäre wird dadurch drastisch sinken.
Aktuell besteht unsere Atmosphäre zu etwa 21 Prozent aus Sauerstoff, was das Leben, wie wir es kennen, ermöglicht. Nach den Berechnungen der Wissenschaftler:innen könnte die Atmosphäre in der Zukunft ähnlich zusammengesetzt sein wie vor der "Großen Sauerstoffkatastrophe": Damals bestand sie vermutlich aus etwa 80 Prozent Wasserdampf, zehn Prozent Kohlendioxid und fünf bis sieben Prozent Schwefelwasserstoff sowie Spuren von Stickstoff, Wasserstoff und Helium.
Strategien für das Überleben der Menschheit
Angesichts dieser Prognosen denken Forscher:innen über langfristige Strategien nach, wie Menschen auf der Erde überleben könnten. Eine Möglichkeit wäre die Schaffung geschlossener Systeme, in denen Leben weiter möglich wäre. Außerdem wird die Suche nach anderen bewohnbaren Planeten als Option betrachtet, um das auf der Erde entstandene Leben dauerhaft zu bewahren.
Das beschriebene Szenario wird erst in ferner Zukunft eintreten – lange bevor die Sonne sich zu einem Roten Riesen aufbläht und die inneren Planeten des Sonnensystems verschlingt. Dieses finale Ereignis wird laut Forscher:innen in etwa fünf Milliarden Jahren stattfinden, wenn der langsame Sterbeprozess der Sonne seinen Höhepunkt erreicht.
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