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Kriegsgedenken

Gedenken an Schlacht auf Seelower Höhen: Sollten russische Vertreter eingeladen werden?

  • Aktualisiert: 16.04.2025
  • 13:11 Uhr
  • dpa
Der Angriff im April des Jahres 1945 ging als schwerste Schlacht des Zweiten Weltkrieges auf deutschem Boden in die Geschichte ein.
Der Angriff im April des Jahres 1945 ging als schwerste Schlacht des Zweiten Weltkrieges auf deutschem Boden in die Geschichte ein. © Soeren Stache/dpa

Das Gedenken zur Schlacht auf den Seelower Höhen ist in diesem Jahr auch wegen eines Ministeriumsschreibens brisant. Russische Vertreter sollen nicht eingeladen werden, haben sich aber angesagt.

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Inhalt

  • SPD-Abgeordnete: Es geht um Gedenken der Toten
  • Außenministerium will Instrumentalisierung verhindern

Das stille Gedenken an die Schlacht auf den Seelower Höhen in Brandenburg vor 80 Jahren wird von einer Debatte über einen empfohlenen Ausschluss russischer Vertreter:innen überschattet. Eine Handreichung des Auswärtigen Amts, keine Vertreter:innen Russlands einzuladen, stößt bei der SPD/BSW-Koalition in Brandenburg auf scharfe Kritik.

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Auch der russische Botschafter Sergej Netschajew hat sich nach Angaben des Landkreises Märkisch-Oderland angekündigt. Bei der Schlacht kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren unter anderem Zehntausende sowjetische Soldaten gefallen.

"Es ist ein diplomatisch - sagen wir es mal vorsichtig - nicht sehr freundlicher Akt gegenüber den Nachfahren der Menschen, die hier begraben liegen", sagte BSW-Landtagsfraktionschef Niels-Olaf Lüders. "Ihnen untersagen zu wollen, an die Gräber ihrer Vorfahren zu gehen, finde ich absolut unakzeptabel." Die Empfehlung sei "ziemlich geschichtsvergessen und unangemessen".

SPD-Abgeordnete: Es geht um Gedenken der Toten

Die SPD-Landtagsabgeordnete Sina Schönbrunn nannte die Handlungsempfehlung des Auswärtigen Amts "absurd". "Natürlich kann man alles instrumentalisieren, aber uns sollte es doch heute vor allen Dingen darum gehen, der Toten zu gedenken", sagte sie dem Inforadio des RBB. "Wir müssen hier nach vorne schauen." Es sei ein mahnendes, stilles Gedenken.

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Der Landkreis Märkisch-Oderland und die Stadt Seelow verteidigen das stille Gedenken, zu dem Vertreter:innen Russlands nicht aktiv eingeladen wurden, sich aber angesagt haben. Vize-Landrat Friedemann Hanke (CDU) hatte die Handreichung als "Quatsch" bezeichnet.

Außenministerium will Instrumentalisierung verhindern

In der Handlungsempfehlung des Auswärtigen Amts heißt es, dass es im Inland grundsätzlich keine Teilnahme offizieller Stellen an Veranstaltungen auf Einladung von Russland und Belarus sowie keine Einladung an russische und belarussische Vertreter zu Gedenken von Bund, Ländern und Kommunen geben solle. Dies wurde der Deutschen Presse-Agentur aus Kreisen der Landesregierung bestätigt. Dabei soll auch vom Hausrecht Gebrauch gemacht werden können.

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Mit der Empfehlung will das Außenministerium eine Instrumentalisierung des Zweiten Weltkrieges durch Russland zur Rechtfertigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine verhindern. Die "Berliner Zeitung" hatte zunächst über die Handreichung geschrieben. Die Schlacht um die Seelower Höhen gilt als größte Schlacht des Zweiten Weltkriegs auf deutschem Boden. Auf deutscher und sowjetischer Seite starben laut Gedenkstätte Museum Seelower Höhen Zehntausende Soldaten.

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