Verhandlungen offenbar erst am Freitag
Nur zweite Garde bei Ukraine-Treffen in Istanbul? Moskau wehrt sich gegen Vorwürfe
- Veröffentlicht: 15.05.2025
- 20:44 Uhr
- dpa
Kremlchef Putin reiste nicht selbst zu Friedensgesprächen nach Istanbul an, das bremste Erwartungen. Kritik an seinen Verhandlern weist Moskau nun zurück. Die Gespräche beginnen wohl erst am Freitag.
Das russische Außenministerium hat Kritik zurückgewiesen, dass Moskau lediglich die zweite Reihe zu Friedensverhandlungen in die Türkei geschickt habe. Es seien die qualifiziertesten Fachleute gekommen, sagte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Diese Experten seien bereit und kompetent für die Gespräche über alle Themen: "Internationales Recht – bitte, die Situation am Boden – bitte, Fragen der Kampfhandlungen – bitte", führte sie aus.
Delegation laut Selenskyj zweitklassig
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Delegation als zweitklassig bezeichnet. Er hatte die Anwesenheit von Kremlchef Wladimir Putin mehrfach gefordert.
Unklar ist weiter, ob und wann es zu den ersten direkten Gesprächen zwischen Ukrainern und Russen seit drei Jahren kommt. Die russische Delegation sei im Hotel und warte auf die Entwicklung der Lage, meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf eine nicht näher genannte Quelle. Die Staatsagentur Tass berichtete mit anonymer Quelle, die Verhandlungen würden erst an diesem Freitag beginnen.
Chefunterhändler Medinski gilt als politisches Leichtgewicht
Noch am Abend will sich aber der türkische Außenminister Hakan Fidan mit der russischen Delegation im Istanbuler Dolmabahce-Palast austauschen, so ein Ministeriumssprecher.
Chefunterhändler der russischen Delegation ist Wladimir Medinski. Er gilt als politisches Leichtgewicht und war auch an den ergebnislosen Verhandlungen 2022 kurz nach Kriegsbeginn beteiligt. Kremlchef Wladimir Putin reiste nicht nach Istanbul.