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"Nicht genügend Kinder bekommen"

Renten-Loch: Wirtschaftsweise Schnitzer unterstützt "Boomer-Soli"

  • Veröffentlicht: 01.08.2025
  • 14:38 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer bei der Vorstellung des Jahresgutachtens im Mai
Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer bei der Vorstellung des Jahresgutachtens im Mai© IMAGO/IPON

Kann ein "Boomer-Soli" das Rentensystem stabilisieren? Die Chefin der Wirtschaftsweisen, Schnitzer, sagt Ja. Ausreichend sei diese Maßnahme aber nicht.

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Inhalt

Die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, spricht sich für eine stärkere Belastung wohlhabender Rentner:innen aus. Der "Boomer-Soli, kürzlich vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) vorgeschlagen, sei dafür ein geeignetes Mittel. "Ich kann diesem Vorschlag einiges abgewinnen", sagte Schnitzer dem Magazin "Focus Money".

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Wirtschaftsweisen-Chefin fordert "Boomer-Soli"

Die Expertin betonte weiter: "Die Frage ist doch: Warum kommt das Umlagesystem an seine Grenzen? Die Babyboomer haben seit den 70er-Jahren nicht genügend Kinder bekommen, um die Bevölkerungszahl ohne Zuwanderung konstant zu halten." Somit müssten immer weniger Menschen im Erwerbsalter für immer mehr Rentner aufkommen. "Die Erwerbstätigen müssten dafür immer höhere Beiträge bezahlen. Das ist schlicht nicht zumutbar", so Schnitzer.

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Zudem längere Lebensarbeitszeit nötig

Schnitzer machte zugleich deutlich, dass der "Boomer-Soli" allein nicht ausreiche, um das Rentensystem nachhaltig zu stabilisieren. Stattdessen habe ihr Sachverständigenrat ein Maßnahmenpaket vorgeschlagen. Dieses umfasst unter anderem eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit, eine stärkere private Vorsorge und eine Begrenzung des Rentenanstiegs. Dabei stellte sie klar: "Die Renten würden nicht gekürzt werden, sondern nur in geringeren Raten steigen als bisher.

Umverteilung innerhalb der Boomer-Generation

Ein zentraler Punkt sei zudem ein Umverteilungselement innerhalb der Babyboomer-Generation. Menschen mit niedrigen Einkommen könnten sonst Gefahr laufen, im Alter nicht genug Rente zu erhalten. "Warum sollten die Babyboomer das nicht unter sich ausmachen?", fragte Schnitzer rhetorisch. Schließlich sei diese Generation ihrer Ansicht nach mitverantwortlich dafür, dass der Generationenvertrag ins Wanken geraten ist.

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"Wichtiger Baustein zur Stabilisierung des Rentensystems"

Das DIW hatte vor rund zwei Wochen die Sonderabgabe auf Alterseinkünfte ins Spiel gebracht. "Ein 'Boomer-Soli' – eine Solidaritäts-Sonderabgabe auf sämtliche Alterseinkünfte – kann ein wichtiger Baustein zur Stabilisierung des Rentensystems in Deutschland sein", hieß es. Die Abgabe würde demnach gezielt Personen mit hohen Alterseinkünften "moderat" zur Kasse bitten, wie das Berliner Institut unterstreicht. Einkommensschwache Rentnerinnen und Rentner könnten so unterstützt, das Risiko für Altersarmut könne reduzieren werden.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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