Ukraine-Krieg
Selenskyj: Putin hat Angst, zu Treffen in die Türkei zu kommen
- Veröffentlicht: 14.05.2025
- 12:04 Uhr
- Max Strumberger
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erneut betont, dass Kremlchef Wladimir Putin persönlich an den Friedensverhandlungen teilnehmen sollte. Selenskyj argumentiert, dass Putin die Verantwortung für den Krieg trägt und daher direkt involviert sein muss.
Das Wichtigste in Kürze
Selenskyj drängt auf Putins direkte Beteiligung an den Friedensverhandlungen.
Der Kreml-Chef sei der Hauptverantwortliche für den Krieg, so Selenskyj.
Er habe aber Zweifel daran, dass sich Putin in die Türkei traue.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erneut betont, dass Kremlchef Wladimir Putin persönlich an den geplanten Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskriegs teilnehmen sollte. Selenskyj argumentiert, dass Putin in Russland alle Entscheidungen trifft und daher auch die Verantwortung für den Krieg trägt. "Es ist sein Krieg. Darum müssen auch die Verhandlungen mit ihm laufen", erklärte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft.
Selenskyj über Putin: "Mir scheint, er hat Angst"
In einem Interview mit dem "Spiegel” äußerte Selenskyj jedoch Zweifel daran, dass Putin tatsächlich zu den Verhandlungen in die Türkei kommen würde. Er sagte: "Ich glaube nicht recht daran, dass Putin persönlich dazu fähig ist, sich zu treffen. Mir scheint, er hat Angst.” Selenskyj äußerte auch Zweifel an der Verhandlungsbereitschaft Russlands insgesamt. "Russland redet viel über direkte Verhandlungen, aber wenn es zur Sache geht, dann verstecken sie sich", sagte er.
Diese Aussage deutet darauf hin, dass der Kreml möglicherweise nicht ernsthaft an einer Lösung interessiert ist. Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte lediglich bestätigt, dass eine russische Delegation in Istanbul sein werde, ohne die Namen der Verhandlungsführer zu nennen. Putin hatte die Wiederaufnahme direkter Friedensgespräche mit der Ukraine ab Donnerstag in der Türkei selbst vorgeschlagen – allerdings nicht explizit gesagt, dass er selbst anreisen würde.
Trump erwägt Teilnahme an Gesprächen
US-Präsident Donald Trump erwägt eine Teilnahme an dem möglichen Treffen von Selenskyj mit Putin in der Türkei. "Ich habe so viele Termine, aber ich habe darüber nachgedacht, tatsächlich dorthin zu fliegen", sagte Trump vor seinem Abflug zu einer mehrtägigen Nahostreise. Trump ergänzte auf Nachfrage: "Ich würde hinfliegen, wenn ich denke, dass es hilfreich wäre."
Trump äußerte sich dennoch hoffnungsvoll: "Ich denke, dass dieses Treffen gute Dinge hervorbringen kann." Die Begegnung sei sehr wichtig. "Ich habe sehr darauf bestanden, dass dieses Treffen stattfindet." Selenskyj begrüßte Trumps Überlegungen. "Natürlich hätten wir in der Ukraine gern, dass Präsident Trump dort bei diesem Treffen in der Türkei dabei ist", schrieb er bei Telegram. Er selbst werde anreisen und hoffe, dass die russische Seite zu den Gesprächen erscheine. "Wir können viel verändern", so Selenskyj.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa