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Gesundheitssystem

DAK-Chef schlägt Alarm: Finanzlage der Kassen in Deutschland so schlecht wie nie zuvor

  • Veröffentlicht: 29.04.2025
  • 12:50 Uhr
  • Max Strumberger
DAK-Chef Storm appelliert an die designierte Gesundheitsministerin Warken, rasch zu handeln, um einen drohenden Kollaps zu verhindern.
DAK-Chef Storm appelliert an die designierte Gesundheitsministerin Warken, rasch zu handeln, um einen drohenden Kollaps zu verhindern.© Marcus Brandt/dpa

Andreas Storm, Chef der DAK, warnt in einem Interview vor einem drohenden Kollaps des Gesundheitswesens. Er fordert die designierte Gesundheitsministerin Nina Warken auf, umgehend Maßnahmen zu ergreifen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • DAK-Chef Storm sieht die Gesundheits- und Pflegeversicherung in der größten Krise seit Bestehen der Bundesrepublik.

  • Er fordert von der designierten Gesundheitsministerin Warken rasches Handeln, um einen drohenden Kollaps zu verhindern.

  • Die Finanzlage sei so schlecht, wie sie noch nie war.

Gesundheitsministerin soll überraschend die CDU-Bundestagsabgeordnete Nina Warken werden. Warken übernehme mit dem Gesundheitsministerium eine der schwierigsten Aufgaben des Landes, sagte Friedrich Merz bei der Bekanntgabe ihrer Ernennung. Dies verdeutlicht auch ein Appell von Andreas Storm.

Andreas Storm

"Größte Krise seit BRD-Bestehen": Krankenkassen schlagen Alarm

Hier geht's zum Video.

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Binnen 18 Monaten droht ein Teil-Kollaps

Der Chef der Krankenkasse DAK sagte im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), die designierte Gesundheitsministerin, müsse so schnell wie möglich gesetzliche Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzen in der Kranken- und Pflegeversicherung auf den Weg bringen: "Gesundheit und Pflege befinden sich in der größten Krise seit Bestehen der Bundesrepublik. Die Probleme dulden keinen Aufschub. Sonst droht die Gefahr, dass Teile des Gesundheitswesens in den nächsten 18 Monaten kollabieren", so Strom.

Andreas Storm, forderte bereits vor den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD einen Kassensturz in der Gesundheitspolitik. Der Deutschen Presse-Agentur sagte er: "Die Finanzlage der gesetzlichen Krankenversicherung und der sozialen Pflegeversicherung ist so schlecht, wie sie noch nie war."

Trotz des höchsten Beitragssatzanstiegs in der Geschichte der Bundesrepublik zum Jahreswechsel seien die Finanzreserven der Kranken- und Pflegekassen weit unter das gesetzlich vorgeschriebene Maß von 20 Prozent einer Monatsausgabe gesunken. Einige Kassen seien bereits verschuldet.

Große Kassenlücke durch Bürgergeldempfänger:innen

Storm hält mehrere Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzen für notwendig. Zumindest ein Teil der noch ausstehenden Corona-Finanzmittel müssten schnell an die Pflegeversicherung zurückgezahlt werden. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe selbst deutlich gemacht, dass der Bund endlich die Krankenkassenausgaben für Bürgergeldempfänger:innen ausfinanzieren muss. "Das fordern wir ja schon seit langem", so Storm. Dort betrage die Unterfinanzierung bis zu zehn Milliarden Euro jährlich. "Und wir müssen den Bundeszuschuss für die gesetzliche Krankenversicherung dynamisieren."

Auch die AOK-Chefin Carola Reimann hatte die designierte Gesundheitsministerin laut "n-tv.de" zu raschem Handeln aufgerufen: "Erste wirksame Maßnahmen zur Beitragssatzstabilisierung in der gesetzlichen Krankenversicherung und der Sozialen Pflegeversicherung müssen sofort eingeleitet werden."

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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