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100 Tage Trump

Nur unter Nixon liefs schlechter: Börse seit Trumps Präsidentschaft in Talfahrt-Ära

  • Veröffentlicht: 30.04.2025
  • 17:37 Uhr
  • Kira Born
Zoll-Ankündigungen und Rücknahme-Erklärungen sorgen für Unsicherheit, die sich nach den 100 Tagen Trump im Weißen Haus an der US-Börse und der Wirtschaft spiegeln.
Zoll-Ankündigungen und Rücknahme-Erklärungen sorgen für Unsicherheit, die sich nach den 100 Tagen Trump im Weißen Haus an der US-Börse und der Wirtschaft spiegeln.© Arne Dedert/dpa

Der angepriesene "Trump Boom" in der US-Wirtschaft bleibt nach 100 Tagen im Amt aus und entwickelt sich sogar ins Gegenteilige.

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Donald Trump hat seine ersten 100 Tage im Amt mit einer Kundgebung zelebriert.

100 Tage Präsident: Trump feiert sich selbst

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Inhalt

Die Erwartungen der Amerikaner:innen für einen Wirtschaftsaufschwung waren groß - Donald Trumps Wahlversprechen, dass ein "Boom wie nie zuvor" einsetzen wird, noch großer.

Bei seiner Amtseinführung sah die Lage vielversprechend aus. Doch die Bilanz der Wall Street nach 100 Tagen Trump-Präsidentschaft zeigt einen deutlichen Abwärtstrend.

Der S&P 500, dessen Kurs die 500 größten US-Unternehmen abbildet, sank in den ersten 100 Tagen seiner Präsidentschaft um -7,3 Prozent.

Damit ist das Kursfeuerwerk, dass sich an den internationalen Börsen bei Trumps-Amtsantritt abspielte, völlig zunichte.

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Nach dem Trump-Boom folgt der Börsen-Absturz

Am Tag nach Trumps Amtseinführung am 21. Januar 2025 startete der S&P 500 mit 6.049 Punkten. Nach 100 Tagen Trump im Weißen Haus stand er am 29. April bei lediglich 5.561 Punkten. Damit ist auch der kurzweilige Börsen-Boom nach der Vereidigung des 78-Jährigen ausradiert.

Der S&P 500 seit Amtsantritt eines US-Präsidenten hat sich historisch nur unter einem seiner Vorgänger in den 100-Tage schwächer entwickelt als unter Trump. Unter Richard Nixon, der 1973 ins Amt kam, sank der S&P 500-Kurs um -9,9 Prozent in den ersten 100 Tagen seiner Präsidentschaft, wie eine Auswertung des Finanzanalyse-Firma CFRA Research zeigt.

Damit ist die Kursentwicklung unter Trump die zweitschwächste Performance des Börsenindex eines US-Präsidenten nach 1945.  Den dritten Platz belegt in der Auswertung George W. Bush Jr. mit einem Rückgang des S&P 500-Kurses von -6,9 Prozent. Dahinter folgen Dwight D. Eisenhower mit -5,8 und Harry S. Truman, der 1949 in seinen ersten 100 Tagen im Amt eine Regression von -4,9 Prozent verzeichnen konnte.

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US-Wirtschaftswachstum mit Trump langsamer als erwartet

Auch spiegelt sich die Entwicklung an den Börsen in der Prognose des Wirtschaftswachstums der Vereinigten Staaten wider.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel in den ersten drei Monaten annualisiert um 0,3 Prozent, wie das Handelsministerium in Washington laut einer ersten Schätzung mitteilte. Fachleute hatten nicht mit einer solch deutlichen Entwicklung gerechnet, sondern waren lediglich von einer klaren Verlangsamung des Wachstums ausgegangen, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet.US-Wachstumszahlen werden auf das Jahr hochgerechnet, also annualisiert.

US-Präsident Donald Trump fühlt sich in seiner zweiten Amtszeit nach eigenen Worten besser als in der ersten.
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Harte US-Zölle Mitgrund für die Einbrüche der US-Wirtschaft

Die wirtschaftspolitischen Zahlen zu den ersten Monaten der Amtszeit von US-Präsident Trump waren mit Spannung erwartet worden, besonders angesichts der radikalen Zollpolitik, die Trump seit seinem Amtsantritt im Januar verfolgt. Der Republikaner hat in den vergangenen Monaten im großen Stil Sonderabgaben auf Einfuhren aus aller Welt verhängt. Besonders betroffen davon ist China.

Mit seinen zahlreichen Zollankündigungen, -rücknahmen und einer insgesamt unsteten Handelspolitik sorgt Trump seit Wochen für große Unsicherheit. An den Finanzmärkten hatte dies zeitweise heftige Marktturbulenzen zur Folge.

Kein guter Nährboden für Unternehmen, wie die Analysen der Tagesschau zeigen. Die mangelnde Planungssicherheit stellt ein großes Problem für Unternehmen dar. Firmen kürzen oder nehmen ihre Gewinnziele oder Prognosen sogar stellenweise komplett zurück.

So korrigierten auch Analyst:innen an der Wall Street die Kursziele des S&P 500 drastisch. Goldman Sachs und die Schweizer Großbank UBS gehen von einem Verlustjahr aus. Die US-Investmentbank Oppenheimer Holdings schraubt ihre Prognose von Ende 2024, von prognostizierten 7.100 Punkten, mit einem Zuwachs von 20,7 Prozent, wie die Tagesschau meldet.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Statista: "Entwicklung des S&P 500-Aktienindex während der Amtszeiten der letzten sieben US-Präsidenten in den Jahren von 1989 bis 2025"
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